Es ging schon mit der Anreise los. Strecken wie die von Freiburg nach Hamburg lege ich grundsätzlich mit dem Zug zurück. Der fuhr auch wie geplant, also pünktlich, am richtigen Bahnsteig und in der richtigen Reihenfolge ein. Ich verfügte über eine Platzkarte, fand meinen Sitz unbesetzt und ließ mich nieder.
Der Zug war nur etwa zur Hälfte gefüllt, der Platz neben war frei und blieb das auch. Mit im Abteil saßen lauter unauffällige Menschen, darunter ein Vater mit seiner etwa fünfjährigen Tochter, die sich mal selbst, mal mit ihrem Vater und mal mit den Mitreisenden beschäftigte.
Ich las, ich aß, ich trank, WLAN satt und der Schaffner begrüßte uns Reisende mit einem landschaftlichen „Moin“ und auch die Toiletten gaben keinen Anlass zur Beschwerde. Im Gegenteil, ich freute mich über das Blumenmotiv im Fenster und machte davon ein Bild.
In Hamburg war was los. Lauter gut gelaunte und auffällig angezogene Menschen. Die einen bildeten den Schlagermove, die andern den Triathlon. Die Ordnungskräfte hatten keinen Grund, in Erscheinung zu treten.
Ein am Straßenrand stehendes Autowrack war offensichtlich ausgebrannt, aber mit dem vor einer Woche hier ebenfalls über die Bühne gegangenen Gipfeltreffen mochte das nichts zu tun haben.
Mit irgendwelchen Krawallen, die ich ohnehin nur aus den Medien kannte, versicherte mir Herr Schmidt, den ich in Hamburg besuchte und den Sie vielleicht noch aus meinem Triathlonbuch kennen, habe das sicher nichts zu tun. Davon sei schon am nächsten Morgen nichts mehr zu sehen gewesen. Ob er Recht hat oder nicht, sei dahingestellt, ist für Leute wie mich aber auch egal. Für einen wie mich ist so ein ausgebranntes Auto in erster Linie ein tolles Motiv. Achten Sie mal auf das Zusammenspiel von Wrack, Wandmalerei und Radlerin!
Am Elbstrand genossen wir einen Sundowner oder zwei, weshalb ich, als ich merkte, dass die Elbe mir einen Schuh genommen hatte, zu lachen anfing. Verbrachte ich den Rest meines Aufenthalts in der Stadt eben barfuß, nahm ich mir vor, was auch gut gelang, weil es warm war und lange hell blieb es auch, sodass sich das mit dem Sundowner ganz unerwartet etwas zog.
Das nächste Bild war übrigens schon am Nachmittag entstanden. Es passt also chronologisch nicht ganz rein, aber hey, an so einem Wochenende in Hamburg gehört es sich, auch mal fünfe gerade sein lassen, also:
Wie es also war in Hamburg? Heimelig war’s. Ich hoffe, ich kehre wieder.
(Ich weiß, das Bild hat Schlagseite. Aber, hey, Hamburg und Schlagseite? Wollen Sie da jetzt wirklich so pingelig sein, hm? Dann sollten Sie vielleicht auch mal so ein entspannendes Wochenende in der Stadt an der Elbe verbringen. Vielleicht werden Sie dann ein bisschen lockerer?)