Expectations managen

Eben mit einem Kunden telefoniert, der ein kleines Projekt durchsprechen wollte. Nicht dass es besonders komplex gewesen wäre, Gesprächsbedarf bestand in erster Linie aufgrund einer gewissen Dringlichkeit: Der Kunde hat einen Kunden, der einen Auftraggeber hat, der gerne heute noch und so weiter. Sie kennen das, alles nicht besonders aufregend und schon gar keinen Blogeintrag wert.

Wäre da nicht die wunderbare Formulierung gewesen, mit der sich der Kunde, dem natürlich rechtzeitig geholfen werden kann, aus dem Gespräch verabschiedete. Die geht so: „Verbleiben wir so: Du kümmerst dich um den Text und ich rufe in der Zwischenzeit dort an und manage die Expectations.“

Die Expectations managen.

Es ist jetzt schon ein gutes halbes Stündchen her, dass ich das mit dem Text geregelt habe und wahrscheinlich sind im Rest der Republik auch die Expectations bereits erfolgreich gemanagt, aber ich kichere immer noch über diese wunderbare Formulierung: die Expectations managen.

Ich kann gar nicht anders, mir fallen seit dem Telefonat ständig neue Möglichkeiten ein, wo ich diesen wunderbaren Satz unterbringen könnte.

Ganz besonders freue ich mich auf’s Abendessen: „Schatz“, werde ich sagen, „verbleiben wir doch so: Ich kümmere mich darum, dass das Abendessen auf den Tisch kommt.“ Pause, Spannung, vage Handbewegung in Richtung hungriger Kinderschar: „und du managst in der Zwischenzeit die Expectations.“

Die Expectations managen. Was für eine tolle Bereicherung für meinen Wortschatz, was sage ich, für unser gesamtes Familiengefüge!